In Tallinn, beim Friseur

vorweg, ich stehe ca. 5 km vor der russischen Grenze auf dem ich das einzige Wohnmobil bin. Der Besitzer Roman, ein Russe der in Estland lebt, ist sehr freundlich und schließt mir morgen früh um 5 Uhr die Sauna auf, in der die Dusche ist. In einer großen, offenen Hütte ist heute Party angesagt, mit lauter Musik und Gekreische, gute Stimmung! Schon um 5 Uhr aufstehen, weil der Grenzübergang problematisch sein soll und ich nicht in einer endlosen Schlange stehen will.

Bevor ich zum Friseur komme.

Gestern Nachmittag als ich zum Stadtcampingplatz auf einem alten Betriebsgelände kam, waren mir im Hafen 6 riesige Kreuzfahrtschiffe aufgefallen, von denen zwei gerade den Hafen verließen. Ich dachte, oh mein Gott, was ist denn hier los? Der Grund liegt in der wunderschönen Altstadt, die zum UNESO Weltkulturerbe zählt. Nachdem ich eingecheckt hatte – eine bildhübsche Abiturentin, die Medizin studieren will – sie ist das einzige Erwähnenswerte von dem Platz, habe ich die Altstadt  dann mit dem Rad erkundet. Mit dem Rad eine Stadt zu erkunden, hat sich sehr bewährt , bis auf das zum Teil doch sehr raue Beckenbodentraining auf den gepflasterten Straßen . Die Stadt ist umgeben von einer  riesigen Stadtmauer mit mächtigen Wehrtürmen und in Ober- und Unterstadt geteilt. Man braucht nicht raten, wer oben und wer unten gewohnt hat. Das estnische Parlamentsgebäude und die russisch orthodoxe Kirche sind heute oben (ohne Kommentar). Lasst die Bilder einfach auf Euch wirken..

So wunderschön die Tallinner Altstadt auch ist, die ziemlich extensive Kommerzialisierung allein mit den täglich vieltausenden Touristen der Kreuzfahrtschiffe, wirkt auf mich eher abstoßend. Ich wollte heute Morgen einmal sehen, wie es um 12:00 Uhr aussieht und bin dann einfach wieder umgedreht. Menschenmassen schieben sich, wie auf der Hannover Messe, durch die Stadt. Gut, dass ich gestern spätabends die Stadt in Ruhe sehen konnte.

Christa hat häufiger zu mir gesagt, schau doch mal in den Spiegel. Eigentlich hat mich das nie interessiert, ich weiß ja, wie ich aussehe.  Als ich heute Morgen in den Spiegel geschaut habe, stand für mich fest: Du musst zum Friseur! Gesagt getan!  Das Englisch der Friseuse war besser als ihre Schneidekunst. Ohne anmaßend zu wirken war  ihr Englisch mehr als  mäßig. Ein Foto nach dem Schnitt erspare ich Euch. Ich bin aber überhaupt nicht sauer, es vereinfacht das Haarewaschen,.

Aber Tallinn hat  auch ruhige Seiten, die mir heute Morgen angeschaut habe. Das erst kürzlich von einem finnischen Architekten erbaute Kunstmuseum, welches für sich schon ein Kunstwerk ist.

Die Sonne ist gerade untergegangen und morgen früh gehts früh raus. Gute Nacht und bis bald

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